Was uns der Nikolaus bringt – Heimspieltag Nr. 9

Was uns der Nikolaus bringt – Heimspieltag Nr. 9

Advent, Advent, zwei Lichtlein brennen. Aber selbst wenn Kerzen brennen, ist nicht immer Licht, wie uns die aktuelle sportliche Situation beweist. Was aber nicht heißen muss, dass gar kein Licht am Ende des Tunnels ist.

Das letzte Spiel in Braunschweig: abhaken. Den verschossenen Elfmeter kurz vor Schluss: abhaken. Schon eine gefühlte Ewigkeit nicht als Sieger vom Platz gehen: abhaken. Heidenheim ist zu Gast und ich bin mir ziemlich sicher, dass wir da wieder in die Erfolgsspur gelangen. Warum? Unter anderem weil heute Nikolaustag ist.

Der Legende zur Folge wird der Nikolaus mit drei goldenen Kugeln oder Äpfeln dargestellt. Die Zahl drei ist hierbei hervorzuheben, denn was dem Sankt Niklas seine Kugeln oder Äpfel, sind uns die drei Punkte. Und die werden nach Abpfiff des Schiedsrichters auf unser Konto wandern, da bin ich mir ganz sicher.

Einer anderen Sage nach hat der heilige Nikolaus in Seenot geratene Schiffsleute gerettet, indem er die Navigation übernahm, die Segel richtig setzte und den Sturm zum Abflauen brachte. Eine Metapher passend zur aktuellen Situation, unabhängig davon, wer das Steuer übernimmt oder das Unwetter über uns hereinbrachte.

Und weil auch aller guten Dinge nun mal drei sind, habe ich das nächste und vielleicht überzeugendste Argument dafür, warum unsere Elf endlich als Gewinner vom Spielfeld gehen wird: Der Name Nikolaus setzt sich unter anderem aus dem altgriechischen Wort Nike zusammen, was übersetzt so viel bedeutet wie – Sieg! Also, noch Fragen?

In einer der früheren Kolumnen hatte ich bereits gebeichtet, dass ich Bundesligaspiele am Sonntag hasse, weil ich es irgendwie unchristlich finde, am siebten Tag der Woche um neun Uhr morgens mit einem Fiege in der Hand zum Bahnhof zu schlendern, während andere Menschen den Trödelmarkt oder die Kirche besuchen. Meinem Kumpel, dem ich beim letzten Sonntagsspiel mein schlechtes Gewissen offenbarte, sagte ganz lapidar, dass wir ja auch beten und singen würden, nur halt a bisserl anders. Außerdem solle ich nicht so viel quatschen, sondern etwas Nützliches tun und ihm lieber die nächste Pulle reichen. Gut zu wissen, dass man sich immer auf seine Freunde verlassen kann.

Zum ersten, einzigen und letzten Mal innerhalb eines Jahres freue ich mich aber diesmal ausnahmsweise, dass wir ein Sunday-Match haben. Der Grund hierfür ist banal wie erfreulich: der Bochumer Weihnachtsmarkt! Traditionell ziehen wir nach dem Abpfiff anne Castroper runter in da City und lasse den Spieltag genüsslich mit Bier ausklingen. Oder Glühwein. Oder Glühwein mit Schuss, immer abhängig von den vorherigen Getränken und der aktuellen Laune.

Verdammt, sorry, ich schweife ab: Ungemein wichtige Spiele erwarten uns noch bis zur Winterpause und den erfolgreichen Auftakt sollten wir nach Möglichkeit heute anstreben. Auch wenn wir wahrscheinlich aufgrund der letzten erfolglosen Spiele und der bitteren Kälte wiederholt nicht die 20.000er-Marke an Zuschauern knacken werden, so freue ich mich jetzt schon auf das sonntägliche Spiel. Zweckoptimismus? Wer weiß. Hoffnung? Allemal!

Obwohl am Sonntag Nikolaustag ist und die schreibende Presse mit der imaginären Rute droht, so habe ich eine Bitte an unsere Elf: Nicht brav sein! Ich will euch kämpfen sehen, will sehen, dass einer für den anderen rennt und die Leidenschaft zeigt, die euch am Anfang der Saison noch von Sieg zu Sieg getragen hat. Wenn die eine oder andere Standardsituation dann vielleicht endlich auch mal genutzt würde, hätte ich auch nichts dagegen…

So habe ich nur noch eine Sache zu sagen: Lasst uns froh und munter sein, die Gäste aufopferungsvoll besiegen und heimschicken. In diesem Falle nach Heidenheim. Glück Auf! [/read]

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